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Hardy Krüger

von Knut Heyden

Der berühmte Schauspieler beeindruckt die Schülerinnen und Schüler der KKS

 

 

Die Schülerinnen und Schüler begrüßen den Schauspieler und Schriftsteller Hardy Krüger mit stehendem Applaus. Obwohl der 89-jährige Mann nur den wenigsten der Jugendlichen durch seine Filme bekannt ist, kann er sie durch die lebhafte und mitreißende Erzählung über seine eigene Jugend und Erziehung im Berlin der 1930er-Jahre in seinen Bann ziehen.

Herr Krüger berichtet von seiner Erziehung zum Nazi, da sich seine Eltern, enttäuscht von der Politik der Weimarer Republik, Hitler zuwandten. Sein Vater ging mit ihm mehrmals zu den Sportveranstaltungen im Olympiastadion in Berlin, wo er den ersten farbigen Menschen in seinem Leben, Jesse Owens, zu Gesicht bekommt. Der Amerikaner gewinnt vier Goldmedaillen. Seine Eltern konnten ihm nicht erklären, warum der Führer diese Erfolge nicht würdigen wollte.

Hardy Krüger kommt auf eine Adolf-Hitler-Schule und wird auf der Ordensburg Sonthofen zum strammen Nazi erzogen. Während der Dreharbeiten für den Film „Junge Adler“, bei dem Krüger mitwirken durfte, lernte er den Kieler Schauspieler Hans Söhnker kennen. Söhnker nahm sich des jungen Krüger an und zeigte ihm die verbrecherische Seite des NS-Regimes auf. Fortan war der junge Mann gefangen im Zwiespalt zwischen Nazi-Schule bzw. SS-Division, der er in den letzten Kriegsmonaten angehörte, und dem geheimen Widerstand gegen das Regime. Nach seiner Weigerung mit seiner Division auf einen amerikanischen Spähtrupp zu schießen, wird der 16-jährige Krüger zum Tode verurteilt. Nur der für die Hinrichtung zuständige SS-Offizier verhindert den Tod des jungen Mannes, der wenig später desertieren und sich in die bayerischen und österreichischen Berge retten kann.

Hardy Krüger erzählt diese Geschichte vor Jugendlichen in ganz Deutschland, um auf die Gefahren, die von radikalen politischen Kräften ausgehen, aufmerksam zu machen. Er fordert die Schülerinnen und Schüler auf, sich aktiv in die Politik einbringen und alten und neuen Nazis kein Forum, vor allem nicht in deutschen Parlamenten zu bieten.

Der eindrucksvolle Auftritt endet nach einer Lesung von Charlotte Claasen (Ea) aus seinem Buch "Was das Leben sich erlaubt" mit minutenlangen Standing Ovations. Sein Vortrag hat die Jugendlichen an der KKS erreicht und wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Krüger und seinem Management für diese einmalige Gelegenheit.

 

Text: Timo Hepp

Fotos: Jan Paul Braack

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